SXEU31 DWAV 051800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Freitag, den 05.12.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Im Bergland windig, deutliche Milderung am Wochenende. Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... verbindet eine schwache Hochdruckbrücke über Deutschland das Azorenhoch mit einem Hochdruckgebiet über Osteuropa. Bei geringen Druckunterschieden überwiegt in feuchter Grundschicht tiefe Bewölkung, teilweise Dunst und Nebel, größere Auflockerungen sind über dem Westen und Nordosten zu finden. Im Bergland herrscht teilweise leichter Frost, sonst liegen die Werte mehr oder weniger über dem Gefrierpunkt. Kommende Nacht rückt ein Sturmtief bei Irland in den Focus, das seine beste Zeit hinter sich hat und sich langsam abschwächt. Dessen okkludierendes Frontensystem erreicht mit Regenfällen die westlichen Landesteile. Dabei wird der Zustrom immer milderer Luftmassen vom Atlantik eingeläutet und die Temperaturen steigen in der unteren Troposphäre rasch über 0°C an. Im Südwesten deutet die deutsche Modellkette lokal gefrierenden Regen an. Das erscheint nicht ganz ausgeschlossen; bei aktuell +5°C und starker Bewölkung müsste es dazu aber noch stärker auflockern, was fraglich ist. Weiter östlich bleibt es trocken, bei Nebel, starker tiefer Bewölkung und einigen Auflockerungen. Im Westen und Norden liegen die Temperaturen meist über 0°C, sonst gebietsweise darunter und stellenweise kann es glatt sein. Mit Annäherung der Tiefausläufer nimmt gradientbedingt der südliche Wind zu. Im westlichen und zentralen Bergland und dessen Leelagen sind steife Böen, exponiert stürmische Böen zu erwarten. Auf dem Brocken vielleicht schon Sturmböen, 9 Bft. Auch an der Nordsee frischt der Südsüdostwind auf, da ablandig, passiert aber nicht viel und es langt auf den Inseln zu ersten 7er Böen. Samstag ... stößt der folgende Höhentrog nach Mitteleuropa vor. Der Tiefausläufer verliert sich im thermischen Feld zusehends, aber nicht nur dort. Übrig bleibt bei der Ostverlagerung viel starke Bewölkung und leichter Regen, der sich bis in den Osten ausbreitet, die Regionen nahe Oder und Neiße und SE Bayern aber wohl noch ausspart. Im Bergland wird zu Beginn des Niederschlags vereinzelt gefrierender Regen oder Schnee angedeutet. Die Glättegefahr bleibt tagsüber gering, es akkumuliert sich beim Schnee auch nichts. Die Milderung setzt sich dann auch in den Hochlagen durch. Auch hinter dem Tiefausläufer zeigen sich kaum Wolkenlücken und angetrieben durch WLA und etwas PVA regnet oder nieselt es gebietsweise leicht. Der Druckgradient fächert tagsüber langsam wieder auf, der Wind dreht außer an der Nordsee mehr und mehr auf Südwest. Zunächst gibt es dabei weitere steife Böen im Bergland, inkl. Leelagen und an und über der Nordsee. Im höheren Bergland sind stürmische Böen dabei. Exponiert gibt es auf dem Brocken und dem Feldberg im Schwarzwald teils schwere Sturmböen, wobei dort durch anhaltend straffen Oberwind auch keine Abnahme erkennbar wird. Etwas Sonne kann sich vom Erzgebirge nordwärts zeigen und auch ganz im Süden und Südosten sind freundliche Abschnitte dabei. Zu den Alpen hin sind mit etwas Leewirkung Aufheiterungen möglich. Im Osten und Südosten werden meist +2 bis +5°C erreicht, im Westen sind +11°C drin. Rest dazwischen. Ob es in der Nacht zum Sonntag ganz im Südosten auf 0°C oder knapp darunter geht, hängt von möglichen Auflockerungen ab, die aber nicht alle Modelle zeigen. Zumindest nicht so, dass es für Frost reicht. Dabei wird der Trog von einem Höhenrücken über Frankreich nach Osten gedrängt. Dieser wird von WLA überlaufen, die über Mitteleuropa zu meist starker Bewölkung und leichten Regenfällen führt. Auch hier deutet die deutsche Modellkette am Ostalpenrand eine leichte Glatteisgefahr an. Der Gradient geht noch etwas raus, im Bergland und über der Nordsee bleibt es aber teilweise windig mit kräftigen Böen aus Südwest. Im Westen liegen die Nachtwerte nur wenig unter 10°C, im Südosten sind die erwähnten ~0°C möglich. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Montag 06 UTC Sonntag ... hat mit Sonne nicht viel am Hut. Überlaufen von WLA und Tiefausläufern nähert sich von Westen ein Höhenrücken. Dieser spielt aber nur eine untergeordnete Rolle, tonangebend sind die Hebungsvorgänge die aus der Advektion resultieren und starke Bewölkung und leichten Regen oder Nieselregen auslösen. Dieser lässt tagsüber vorübergehend nach mit einigen (seltenen) Auflockerungen, bevor sich die Warmfront mit kräftigerem Regen von Frankreich und Benelux nähert. Es wird noch milder, mit 12 bis 13°C örtlich im Westen und Südwesten. Die aktuellen Läufe simulieren ähnlich den Vorläufen, weshalb mehr Details aus der Frühübersicht gewonnen werden können. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die Entwicklung ist weitgehend unstrittig. Unsicherheiten ergeben sich in Fragen möglicher Glätte (gefr. Regen) morgen früh im Südwesten, Sonntag früh im Südosten. Allzu wahrscheinlich ist beides nicht und kann, falls doch, mit regionalen markanten Warnungen abgehandelt werden. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Bernd Zeuschner