SXEU31 DWAV 141800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Sonntag, den 14.12.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Antizyklonale Südwestlage, über Deutschland Hochdruck mit viel Hochnebel. Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... liegt ein ausgeprägter Langwellentrog über dem Atlantik, mit einem steuernden Tiefdruckkomplex, der sich südlich von Island bis ins Nordmeer erstreckt. Über Mitteleuropa wölbt sich ein breiter Höhenkeil auf, der ein korrespondierendes Bodenhoch mit Schwerpunkt über Südosteuropa stützt. Dadurch ergibt sich für Deutschland eine schwache, im Nordwesten auch mäßige Südwestströmung. Weiter Teile Deutschlands liegen im Einflussbereich des Bodenhochs unter der Achse des Höhenkeils, wo es zu starkem Absinken kommt. Dabei hat sich in einer Höhe von etwa 900 hPa eine Absinkinversion gebildet, unter der eine gealterte und feuchte subtropische Luftmasse in einer dichten Nebel- oder Hochnebeldecke liegt. Im Nebel liegen die Temperaturen aktuell zwischen 0 und 6 Grad. Klar ist es am Alpenrand, in den Hochlagen der Mittelgebirge und in den Leelagen. Weiter im Norden sorgt der stärkere Gradient für Durchmischung, sodass es dort, abgesehen von dichterer Cirrusbewölkung, aufgelockert ist. An der Nordwestflanke des Hochs treten durch den starken Gradientwind starke Böen auf den Inseln und an der Nordsee auf, die auch nachts anhalten. In der Nacht berechnen die Modelle ein rasches Absinken der Inversion, sodass sich der Hochnebel in der Mitte und im Süden laut den Lokalmodellen in vielen Regionen auflösen sollte. Ob dies wirklich so schnell vonstattengeht, ist fraglich. Der Satellitenloop zeigt derzeit keine größere Veränderung der Hochnebeldecke, sodass es vielerorts dicht bleiben wird, mit zum Teil Nebel und Sichtweiten unter 150 m. So sind vermutlich auch die Tiefstwerte die laut ICON-D2 im Süden in großen Gebieten unter 0 °C fallen soll, zu tief. Reifglätte könnte trotzdem am Rand der Aufheiterungsgebiete auftreten. Montag ... der Langwellentrog in Richtung der Iberischen Halbinsel aus. Die Strömung steilt über Mitteleuropa weiter auf, sodass wir an die West- bzw. Nordwestflanke des Bodenhochs über Südosteuropa gelangen. Dadurch verstärkt sich der Gradient etwas, sorgt für Durchmischung und die Hochnebeldecke soll somit vielerorts weiter auflockern. Ausgenommen hiervon sind das Donautal und die Niederungen Mittel- und Niederbayerns. In der Oberlausitz kommt der Böhmische Wind in Gang. Ob es dort für Böen der Stärke 7 reicht, ist allerdings noch unklar. Dies wird nur vom dafür anfälligen ICON-D2 simuliert. Auch in den Alpen wird es etwas föhnig. Die Höchstwerte erreichen 12 °C in einigen Leelagen in NRW und nur 2 °C im Dauernebel im Südosten. In der Nacht zum Dienstag setzt sich die Austrogung Richtung Marokko fort. In der südlichen Höhenströmung sind bei uns einige Kurzwellentröge eingelagert, die den Westen mit mehrschichtiger Bewölkung überqueren werden. ICON-D2 und AROME rechnen dort sogar mit ein paar Tropfen Regen. Über Bayern breiten sich die Nebelfelder wieder etwas aus. In den anderen Regionen verhindert dies der etwas stärkere Gradient, sodass es dort locker bewölkt bleibt. Die Temperaturen gehen allerdings nur in windgeschützten Tallagen sowie in weiten Teilen des Südens in den Frostbereich. Vorwiegend an Nebelrändern kann dabei örtlich Glätte auftreten. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC Dienstag ... ändert sich an der Großwetterlage nicht viel. Es folgt ein Abtropfen des Troges über der Iberischen Halbinsel. Deutschland verbleibt an der Westflanke des osteuropäischen Hochs in einer südwestlichen Höhenströmung. Dabei lässt der Gradient wieder etwas nach. Abgesehen von dichteren hohen und zeitweise auch mittelhohen Wolkenfeldern im Westen sowie dünnr Cirrusbewölkung in den anderen Gebieten bleibt es vielerorts sonnig. In manchen Gebieten Süddeutschlands halten sich allerdings auch zähe Hochnebelfelder. Die Temperaturen bleiben gleich. Erst in der Nacht zum Mittwoch schwenkt das Trogresiduum in den Nordwesten herein. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die Modellsimulationen sind sehr ähnlich. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Christian Herold