SXEU31 DWAV 021800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Dienstag, den 02.12.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Im Westen und Norden wechselhaft, mild. Im Süden und Osten teils Nebel, teils etwas Sonne, mäßig-kalt. Nachts regional Glätte, Süden und Osten frostige Nächte und häufig Nebel. Nacht zum Freitag aus Südosten verbreitet Glätte durch aufkommenden Niederschlag. Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... und auch den Rest der Kurzfrist über ergeben sich keine nennenswerten Änderungen zur Frühübersicht. Deutschland verbleibt im Übergangsbereich zwischen einer umfangreichen russischen Antizyklone und einem Islandtief, sodass sich auch das Wetter bei uns eher zweigeteilt zeigt: wechselhaft im Westen und Norden am Rande eines westeuropäischen Langwellentroges, sonst stabil mit dominanter Grenzschichtdynamik. Heute Abend regnet es peripher einer frontolytisch veranlagten Kaltfront im Westen immer wieder, teils auch länger anhaltend, ohne dabei jedoch die großen Mengen hervorzurufen (Bergisches Land/Westerwald 4 bis 8 l/qm, sonst deutlich weniger). Der Schwerpunkt erstreckt sich dabei vom Saarland bis nach Hamburg. Im Osten und Süden gehen wir nach Sonnenuntergang häufig mit einem blank geputzten Himmel in den Abend. Einzig im Umfeld der Oder, aber auch allgemein von der Donau teilweise bis ins Alpenvorland verbleibt eine dichte Hochnebeldecke, die sich zum Abend wieder verdichtet (vertikal ausdehnt). Die abendlichen Werte liegen dabei im Osten zwischen +4 und lokal 0 Grad, im gesamten Westen zwischen 9 und 5 Grad. Der schwache bis mäßige Südwind weht auf dem Brocken zeitweise stürmisch. In der Nacht zum Mittwoch sorgt der barokline Randbereich des Troges im Westen und Norden weiterhin für dichte Wolkenfelder, die zeitweise etwas Regen bringen. Aufpassen sollte man in Hessen, wo ggf. im Verlauf der Nacht größere Wolkenlücken eine effektive Ausstrahlung mit leichtem Frost hervorrufen können. In Verbindung mit der Nässe der letzten Niederschläge kann dies regional Straßenglätte nach sich ziehen. Ebenfalls ein Auge auf regional auftretende Straßenglätte sollte man im westlichen Brandenburg haben, peripher eines schwachen Kaltlufttropfens, der sich über Tschechien bildent und in der Folge langsam nordwärts driftet, um im Nordosten im Verlauf der Nacht etwas Niederschlag hervorzurufen. Für beide Regionen gilt aber, dass die Glätte aus aktueller Sicht (wenn überhaupt) nur lokal auftritt und häufig durch effektive Gegenstrahlung verhindert wird. Von daher wird die Strategie aus der Frühschicht fortgeführt, womit erst kurzfristig lokal vor Glätte gewarnt wird. Zusätzlich muss im Umfeld der Oder lokal mit teils gefrierender Nebelnässe gerechnet werden. Im Süden breiten sich wieder verbreitet dichte Nebel- und Hochnebelfelder aus, abgesehen von lokaler (und teils gefrierender) Nebelnässe bleibt es aber trocken. Die Minima liegen zwischen +5 und -5 Grad (von Nordwest nach Süd). Mittwoch ... tagsüber im Westen am Trogrand sowie im Nordosten mit dem nordostwärts passierenden und mit dem Trog verschmelzenden Kaltlufttropfen bei dichter Bewölkung zeitweise Schauer oder teils länger anhaltend leichter Regen. Im Süden bis zur östlichen Mitte neben ausgedehnten und sich nur zögernd auflösenden Nebel- und Hochnebelfeldern besonders in Richtung Schwarzwald und Thüringer Becken bis ins westliche Sachsen freundlich mit viel Sonnenschein und trocken. Höchstwerte im Dauergrau nur wenig über dem Gefrierpunkt, im Westen und Norden 5 bis 9 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus Südost, im Süden aus Ost. In der Nacht zum Donnerstag im Nordosten allmählich nordostwärts abziehende schwach Niederschläge, im Westen weiterhin aus dichter Bewölkung zeitweise Regen. Erneut muss der Grenzbereich zur Frostluft bezüglich Glätte im Auge behalten werden, was in etwas einen Streifen von Hessen bis in die Südpfalz betrifft. Die Signale bezüglich örtlich gefrierendem (Sprüh)Regen sind dabei etwas größer als zur vorherigen Nacht, sodass bei Konsistenz ggf. morgen schon eher mit einer Glättewarnung hantiert werden könnte. Im Süden und Osten lokal klar, sonst meist neblig-trüb bzw. Hochnebel mit lokal gefrierender Nebelnässe und örtlich Straßenglätte. Minima im Westen und Nordwesten 5 bis 1 Grad, sonst 0 bis -5 Grad bei unverändert schwachen Windverhältnissen. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC Donnerstag ... kippt die Strömung von Südwest zunehmend auf Süd und schwacher Hochdruckeinfluss sorgt für eine allgemeine Wetterberuhigung, die auch den Westen der Republik betrifft. Am Vormittag im Westen nordwärts abziehende leichte Niederschläge, an deren Ostrand ggf. regional Glättegefahr vorherrscht. Im Tagesverlauf von Südwesten trocken mit größeren Wolkenlücken, was besonders die Leelagen der Mittelgebirge betrifft (NRW bis zum Harz und Thüringer Becken). Im Nordosten weiterhin stark bewölkt mit letzten Schauern und im Süden meist hochnebelartig bedeckt. Einzig in Richtung Niederbayern und am Oberrhein kann sich etwas die Sonne zeigen. Die Höchstwerte liegen im Dauergrau nur wenig über dem Gefrierpunkt (örtlich im leichten Dauerfrost) und im Westen weiterhin zwischen 5 und 9 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus Südost. Im Verlauf der Nacht zum Freitag können im Südosten im Zuge eines ins zentrale Mittelmeer gerichteten Abtropfprozesses Aufgleitniederschläge einsetzen, die variable Phasen aufweisen. Die Numerik hat diesbezüglich aber noch große Unsicherheiten, weshalb Detailfragen noch nicht angegangen werden müssen. Allgemein sollte man sich besonders in Bayern und Thüringen/Sachsen aus heutiger Sicht auf erhöhte und überregionale Straßenglätte einstellen. Von Westen naht zudem eine schwache Front mit leichten Niederschlägen, wobei deren Grenzbereiche ebenfalls bezüglich Glätte im Auge behalten werden müssten (betrifft erneut die Regionen Hessen bis Südpfalz). Im Norden dominiert noch eine Mischung aus Hochnebel mit örtlichen Auflockerungen, allerdings ist die Unsicherheit sehr groß, da auch hier im Nachtverlauf aus Süden Niederschläge von Südosten aufziehen können. Es bleibt nur noch im Westen und peripher der Oder frostfrei, sonst herrscht allgemein leichter Frost von 0 bis -3 Grad bei einem weiterhin unbedeutenden Wind aus Südost. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die Numerik hat die Kurzfrist gut im Griff. Allerdings entscheiden Kleinigkeiten wie temporäre/regionale Auflockerungen, ob es vorübergehend zu nennenswerter Straßenglätte kommen kann. Entsprechende Regionen wurden im Text benannt. Ab der Nacht zum Freitag nehmen die Unsicherheiten im Zuge eines beginnenden Abtropfprozesses inklusive Adria-Zyklogenese rasch zu. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Helge Tuschy