SXEU31 DWAV 181800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Dienstag, den 18.11.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Nasskalt. Im Bergland teilweise winterlich. Am Mittwoch ganz im Norden (S-H) nasser Schnee möglich. Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... gelangen mit einer westlichen Strömung kalte Meeresluftmassen polaren Ursprungs (-5°C in 850 hPa, bis -35°C in 500 hPa über dem Norden) nach Deutschland. Dabei liegen wir am Rand eines Langwellentroges über Nordeuropa, der sich mit kurzwelligen Anteilen aus seiner Rückseite nach Westeuropa ausweitet, was die Strömung leicht nach Südwest rückdrehen lässt. Feuchte, instabile Luft führt in der Nordhälfte zu leichten schauerartigen Niederschläge, die nachts vor allem im Bereich der Mittelgebirge oberhalb 200 bis 400m oft als Schnee fallen. Dabei besteht stellenweise Glättegefahr durch geringen Schneematsch oder etwas nassen Schnee, bzw. gefrierende Nässe. Lediglich im Stau des Harzes sind kräftigere Schneefälle möglich. In der Südhälfte bleibt es meist trocken und aufgelockert oder gering bewölkt, weil hier der Einfluss einer Hochdruckzone mit leichtem Absinken überwiegt. Diese verläuft von Frankreich über den Alpenraum bis Osteuropa und wird von Westen her abgebaut, durch den o.e. sich ausweitenden Trog. Bei windschwachen Bedingungen kühlt es im Süden und der Mitte oft in den leichten, im Süden gebietsweise mäßigen Frost ab, vereinzelt -8°C. Regional bildet sich Nebel. Im Norden halten Wolken und etwas Wind/Durchmischung die Temperatur meist über der 0°C Marke. Zum Morgen erreicht ein kleinräumiges Tief die holländische Nordseeküste, dessen Ausläufer und Bodentrog nach Frankreich zurückhängt. Damit kommen zwischen Nordsee und RLP etwas kräftigere Niederschläge auf, die zum Teil bis in tiefe Lagen als Schnee fallen. Mittwoch ... weitet sich der Trog über Frankreich nach Süden aus, davor legt sich das Tief rinnenförmig (ca. Eifel-Lübecker Bucht) über den Westen und Norden. Darin eingebettet ist die Kaltfront. In einer etwas erweiterten Nordwesthälfte fällt aus starker Bewölkung recht verbreitet Niederschlag, im Bereich der Mittelgebirge steigt die Schneefallgrenze tagsüber auf 300 bis 500m. Ansonsten fällt oft Regen, außer ganz im Norden, wo kräftige Hebung an der Nordflanke der Rinne und schwacher Wind nassen Schnee auch tagsüber nahelegen. Dabei deuten die meisten Modelle vor allem über Schleswig-Holstein die Möglichkeit einer wenige cm starke Nassschneedecke an. Im Osten und Südosten kommen die Niederschläge noch nicht an und hier halten sich längere Auflockerungen oder Aufheiterungen. Der Wind frischt über Nordsee aus Nord bis Nordost aus, mit der Möglichkeit steifer bis stürmischer Böen. Sonst sind es vor allem die höheren Berglagen südlich der Rinne, die steife bis stürmische Böen (7-8 Bft), exponiert Sturmböen (9-10 Bft) erwarten dürfen. Es wird nasskalt mit maximal +2 bis +7°C, im höheren Bergland gibt es leichten (Dauer)Frost. In der Nacht zum Donnerstag weitet sich der Trog nach Deutschland aus. Die Rinne mit Kaltfront kommt derweil nur langsam weiter ostwärts voran, der tiefste Druck liegt wohl später im Bereich der Ostsee. In weiten Landesteilen überwiegt starke Bewölkung mit Niederschläge, die teils bis in tiefe Lagen als Schnee fallen und im Bergland oberhalb 200 bis 400 m auch 1 bis 5, in einigen Staulagen auch an die 10 cm Neuschnee bringen können. Im Westen und Nordwesten lockert die Wolkendecke postfrontal auf und es kühlt verbreitet auf um oder etwas unter 0°C ab. Dabei besteht die Möglichkeit recht verbreiteter, eventuell markanter gefrierender Nässe. Ansonsten gibt es unter der Bewölkung neben dem Schnee im Bergland auch die Möglichkeit von etwas Schneematsch oder regionaler gefrierender Nässe. Die Temperatur geht auf +2 bis -4°C zurück. Im höheren Bergland (7-9 Bft in Böen) und an den Küsten (7 Bft) bleibt es windig mit eventuell warnwürdigen Böen. Zum Morgen kommt ganz im Nordwesten eventuell die höhenkalte Luft des Troges (bis -38°C in 500 hPa) mit Schauern, vereinzelten Gewittern und Graupel an. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC Donnerstag ... und in der Nacht zum Freitag liegt der Trog über Mitteleuropa, angefüllt mit kalter, instabiler Polarluft. Er zeigt vor allem zum Freitag Abtropftendenzen ins westliche Mittelmeer. Es treten weitere schauerartige Niederschläge auf, die teilweise, im mittleren und höheren Bergland durchweg als Schnee fallen. Dort wird es teilweise winterlich, fürs Flachland stehen die Zeichen eher auf nasskaltes Wetter. Trotz Modellunsicherheiten im Detail behalten die Aussagen der Frühübersicht ihre Gültigkeit. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die Modelle haben sich für die Entwicklung am Mittwoch angenähert. ICON hat bezüglich der möglichen Schneemengen im Norden zurückgerudert und wurde von externen Lösungen °überholt". Die Tendenz geht zu: Über S-H nasser Schnee, sonst im Norden von Ostfriesland bis HH eher Glätte durch Schneematsch möglich. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Bernd Zeuschner